MK | Liebe Irina, es ist uns eine Freude, Sie als Botschafterin für den Lauf für Mehrsprachigkeit auch bei der zweiten Austragung der Veranstaltung begrüßen zu dürfen! Und herzlichen Glückwunsch nachträglich zur Auszeichnung zur Läuferin des Jahres 2013! |
Irina | Vielen herzlichen Dank! Die Freude ist auch auf meiner Seite. Ich unterstütze das Projekt sehr gern und habe mich sehr gefreut, dass die Premiere im Mai 2013 trotz sehr schlechten Wetters gut gelungen ist. |
MK | Ja, das war wahrhaftig kein Mai-Wetter. Unser Zelt wurde als Regenschutz stark frequentiert. Es goss in Strömen ohne Unterbrechung und man hätte fast ein Schwimmfest daraus machen können. Aber der Lauf ist gelungen - alle von Klein bis Groß haben toll mitgemacht und die gute Stimmung ließ sich nicht vom Wetter vermiesen. MK ist dieses Jahr wieder der exklusive Mediensponsor des Laufs im russischsprachigen Bereich und wir hoffen auf schönes Mai-Wetter! Übrigens, wissen Sie schon, ob Sie dieses Jahr persönlich anwesend sein können? |
Irina | Leider kann ich das noch nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich habe diverse Sponsorenverpflichtungen und muss an bestimmten internationalen Wettkämpfen teilnehmen. Doch unabhängig davon, ob ich selbst da sein kann, unterstütze ich die Veranstaltung und wünsche allen Teilnehmern einen tollen Lauf. |
MK | Ihr Trainingsplan, die Wettkampfvorbereitung und die Wettkämpfe selbst sind nicht nur körperlich und mental anstrengend, sondern bringen sicherlich große zeitliche und logistische Herausforderungen mit sich. Lässt sich das Leben einer Topsportlerin mit dem einer Ehefrau und Mutter gut vereinbaren? |
Irina | Wir kennen das nicht anders, denn wir sind mit dem Sport aufgewachsen. Mein Mann war selbst Leichtathlet und mein Schwiegervater lief bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City die 10.000m für die UdSSR. Wir haben unsere Kinder recht früh bekommen und den Familienalltag um den Sport herum aufgebaut. Die Kinder finden das alles auch selbstverständlich. |
MK | Viele unserer Leserinnen werden fragen, ob Sie für ganz alltägliche Dinge wie das Einkaufen, ins Theater oder ins Kino gehen oder mit der Familie einen Spaziergang zu machen (und zwar nicht im Laufschritt!) überhaupt Zeit haben. Oder für ein romantisches Abendessen mit Ihrem Mann? |
Irina | Natürlich muss ich als Profisportlerin auf hohem Niveau sehr diszipliniert sein, aber wir finden für alles Zeit, was das Leben ausmacht. Wir reisen in die Trainingslager oder zu Wettkämpfen oft alle zusammen und finden genug Zeit außerhalb des Trainings, einfache aber schöne Dinge gemeinsam zu unternehmen. |
MK | Bald ist der 8. März, der internationale Frauentag, den die russische Community in Deutschland immer noch ehrt und feiert. Wir hoffen, dass Sie an diesem Tag, der in diesem Jahr auf einen Samstag fällt, trainingsfrei haben und von Ihrem Mann und den Kindern richtig verwöhnt werden. Feiern Sie diesen Tag in Ihrer Familie und, falls ja, wie? |
Irina | Auch wir pflegen diese schöne Tradition in unserer Familie und ich freue mich wahnsinnig auf das wunderschöne, von meinem Mann mit viel Liebe zubereitete Frühstück am 8. März. An diesem Tag gibt es nicht nur Blumen sondern auch viel Zeit für einander. |
MK | Sind Ihre Kinder genauso sportlich wie die Mama? Welchen Sport treiben sie? |
Irina | Ja, klar. Sport ist für sie eine Selbstverständlichkeit, denn sie sind praktisch im Stadion aufgewachsen. Unser 19-jähriger Sohn spielt Fußball und unsere 8-jährige Tochter turnt, tanzt, schwimmt und läuft und macht das alles sehr gern. Bei Kinderläufen startet sie immer aus der ersten Reihe. |
MK | Wann fängt es bei einem Marathon an, weh zu tun und wie gehen Sie damit um? Sind die Frauen im Sport genauso leidensfähig wie die Männer? |
Irina | Wenn man am Limit läuft, tut es irgendwann mal weh. Aber glauben Sie mir – die Frauen können einiges aushalten und brauchen sich vor den Männern nicht zu verstecken! Der Kopf ist sehr wichtig und die mentale Stärke. Wenn ich gut trainiert habe, weiß ich, dass ich gut ins Ziel kommen werde. Außerdem meide ich es, bis ca. km 25 die Kilometer zu zählen. Danach geht die restliche Distanz schneller vorbei und die Freude überwiegt jeden Schmerz. |
MK | Die Standardfrage einer jeden Sportzeitschrift: worauf freuen Sie sich am meisten nach einem harten Training bzw. Wettkampf? |
Irina | Ich liebe leckeres Essen und Süßigkeiten. Während ich mich in der Trainingsphase etwas zurückhalten muss, belohne ich mich nach einem Wettkampf mit Eis, Schokolade oder anderen Leckereien. |
MK | Der Sport hat Ihren Charakter und Ihr Leben entscheidend geprägt. Sie haben wichtige Wettkämpfe und Titel gewonnen und gerade kürzlich einen Marathon Weltrekord der Masters-Klasse aufgestellt. Doch was sind die wichtigsten Dinge, die Ihnen der Sport gegeben hat? |
Irina | Ich denke, das sind Disziplin und Zielstrebigkeit. Außerdem habe ich durch den Sport oft die Erfahrung machen dürfen, dass Ziele erreichbar sind. Das ist wichtig auch für alle anderen Aspekte im Leben – Ziele zu haben und sie erreichen zu können beschert uns allen Glücksgefühle. |
MK | Haben Sie bereits Pläne für die Zukunft nach Ihrer aktiven Karriere? Bleiben Sie Ihrem Sport verbunden? |
Irina | Ja, ich werde meinem Sport erhalten bleiben. Ob ich mich im Profi- oder Breitensport betätige, muss ich noch entscheiden. Allerdings ist das nicht so wichtig, da beide Bereiche untrennbar miteinander verbunden sind und voneinander profitieren. |
MK | Viele Frauen wären gern sportlicher, um sich besser zu fühlen, gesünder, schlanker und schöner zu sein. Doch scheuen sie den ersten Schritt zur konsequenten sportlichen Aktivität. Welchen Rat können Sie unseren Leserinnen in dieser Hinsicht geben? |
Irina | Anzufangen! Frauen brauchen manchmal etwas länger, um mit etwas zu beginnen. Sie steigen nur langsam ins kalte Wasser, doch danach sind sie schwer wieder ans Ufer zu kriegen. Mit konsequenter Fitness verhält es sich ähnlich – der Anfang fällt schwer, aber später überwiegt die Freude an der Übung und am Ergebnis. Außerdem sollten die Frauen an ihre Kinder denken und ihnen auch bei sportlicher Betätigung und gesunder Lebensweise Vorbilder sein. Übrigens, solche familiäre Wettkämpfe wie der Lauf für Mehrsprachigkeit sind ideal, um gemeinsam mit den Kindern das schöne Gefühl eines Zieleinlaufs zu erleben. |
MK | Mit welchem Aufwand (Std pro Woche) kann eine Frau sich fit und gesund halten und was ist sonst noch wichtig? Muss man denn auf Schokolade oder Süßes grundsätzlich verzichten? Das werden ja die wenigsten wollen… |
Irina | Wer regelmäßig Sport treibt, muss nicht auf Süßes verzichten. Ganz im Gegenteil: man sollte sich stets mit Kleinigkeiten belohnen. Das kann auch Schokolade oder leckerer Kuchen mit einem Cappuccino sein. Ich würde Anfängern empfehlen, mit zweimal die Woche je 45 Minuten zu starten. Das bringt eine ganze Menge und kann später immer noch ausgebaut werden. |
MK | Der Lauf für Mehrsprachigkeit findet am 25. Mai 2014 im Frankfurter Niddapark statt. Ist das eine geeignete Veranstaltung für unsere Leserinnen, die mehr Sport treiben wollen? |
Irina | Ja, klar! Wie gesagt, ins Ziel zu kommen ist ein irre tolles Gefühl. Das kann man am besten bei Wettkämpfen ausprobieren, wo nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund steht, sondern die Freude am Sport und an der Kommunikation. Ihre Leserschaft sollte es einfach beim LfM ausprobieren! |
MK | Liebe Irina, wir wünschen Ihnen weitere sportliche Erfolge, Harmonie in Ihrer Familie und einen schönen Frauentag am 8. März! Vielen Dank für das Gespräch. |
Irina | Ich danke Ihnen auch und wünsche Ihnen, Ihren Leserinnen und den Teilnehmerinnen des 2. Laufs für Mehrsprachigkeit einen wunderschönen 8. März und positive Energie in der Umsetzung ihrer Fitness-Ziele! |